Berufsbildungswerk Bremen (vormals Reichsbund Berufsbildungswerk)
1972
Gründung der Reichsbund Berufsbildungswerk GmbH
1975
Grundsteinlegung für den 1. Bauabschnitt. Wegen Fehlplanungen wird
der erste Geschäftsführer Bell entlassen. Zweiter Geschäftsführer wird Walter
Weiß.
1978
Abschluss des Schulvertrages mit der Freien Hansestadt Bremen zur
Beschulung der Auszubildenden und Teilnehmer (Rehabilitanden) in der angegliederten privaten
Berufsschule
1979
Am ersten September wird das Berufsbildungswerk Bremen eröffnet.
Die Kosten des ersten Bauabschnitts beliefen sich auf 52 Mio. DM, von denen das
Land Bremen rund ein Fünftel aufbrachte. Mit 240 Auszubildenden/Rehabilitanden und 120
Mitarbeitern wird der Ausbildungs- und Internatsbetrieb aufgenommen. Am
11. September findet die offizielle Einweihung im Beisein des Präsidenten der Bundesanstalt
für Arbeit Josef Stingl, Bürgerschaftspräsident Dr. Dieter Klink,
Sozialsenator Dr. Walter Franke und den Fraktionsvorsitzenden der drei in der
Bremer Bürgerschaft vertretenen Parteien statt.
Kündigungen und Dienstanweisungen gegenüber Mitarbeitern sowie die Anfechtung der Betriebs- und Jugendvertretungswahlen sorgen führen bald nach der Eröffnung für Unruhe in der Belegschaft und zu Auseinandersetzungen zwischen dem Betriebsrat und der Geschäftsleitung. Horst Frehe verteilt auf dem Gelände des BBW Flugblätter die zu einer Informationsveranstaltung über die Situation im Berufsbildungswerk im Senatssaal der Universität aufrufen und erhält Hausverbot.
1980
Die im Internat untergebrachten Auszubildenden beschweren sich über Kontrolle
und Gängelei. Der Stern berichtet unter dem Titel "Manchmal wie im
Knast" über die Situation im Berufsbildungswerk.
1981
Im September wird der zweite Bauabschnitt fertig gestellt. Mit einem
Kostenaufwand von über 4 Mio. Dm sind eine Turnhalle, ein Schwimmbad,
Werkstätten für die Ausbildung zur ZahntechnikerIn sowie Räume
für die Krankengymnastik und den medizinischen Dienst entstanden. Damit steigt
die Ausbildungskapazität auf ca. 400 Auszubildende.
Der später als Hochstapler bekannte Postel wird als Dr. Clemens Bartholdy im Berufsbildungswerk
eingestellt, nach wenigen Wochen verlässt er seinen Arbeitsplatz aus Angst vor
Aufdeckung.
Inzwischen sind 9 Prozesse zwischen der Geschäftsführung und dem Betriebsrat
bzw. Mitarbeitern anhängig.
Gegen den Betriebsrat, der nach dem Verbleib von Spendenmitteln nachgefragt
hatte, wird ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet.
1982
Die Absage einer genehmigten Freizeitfahrt nach Dänemark führt zu einem Protestzeltlager der Jugendlichen; zwei beteiligten Internatsmitarbeitern wird gekündigt.
1983
Die Zahl der Prozesse des Berufsbildungswerkes ist auf über 50 angewachsen, darunter auch Prozesse von Jugendlichen, in denen sie auf Fortsetzung der Ausbildung klagen.
1984
Aus Protest gegen geplante Kürzungen im Bereich der Berufsschule demonstrieren 400 Auszubildende vor dem Gebäude des Senators für Bildung.
1987
Die Kündigung einer Ärztin führt zur Arbeitsniederlegung und zu
erheblichen Protesten der Auszubildenden.
Eine Liste mit den Namen von 150 Beschäftigten, von denen 30 mit pos.
bezeichnet sind wird der presse zugeleitet. der Vorgang ruft den
Landesdatenschutzbeauftragten Dr. Büllesbach auf den Plan. Der Geschäftsführer
erstattet Anzeige gegen unbekannt wegen "Diebstahls von Unterlagen".
Mitarbeiter stellen wegen falscher Abrechnungen Strafanzeige gegen die
Geschäftsführung des Berufsbildungswerkes. Die Kriminalpolizei nimmt die
Ermittlungen auf. Der Geschäftsführer wird bis zur Aufklärung der Vorwürfe
beurlaubt. Der bisherige Verwaltungsleiter Söhnke Sönnichsen wird mit der Leitung
des Berufsbildungswerkes beauftragt. Im September wird der Geschäftführer des
BBW auf Grund weiterer Vorwürfe endgültig vom Dienst suspendiert. Gegen
weitere leitende Mitarbeiter der Haustechnik und Großküche werden von der
Geschäftsleitung Anzeigen erstattet.
1988
Als neuer Geschäftsführer wird Prof. Dr. Wolfgang Seyd aus Hamburg berufen.
Der Sozialexperte der SPD und Bürgerbeauftragte für soziale Angelegenheiten
des Landes Schleswig-Holstein spricht zum 10.Jahrestag des
Berufsbildungswerkes.
1989
Bürgermeister Klaus Wedemeier besucht das Berufsbildungswerk.
1990
Der Betriebsrat setzt für die Auszubildenden den Arbeitnehmerstatus
gerichtlich durch. Damit können die Auszubildenden eine Jugendvertretung nach
dem Betriebsverfassungsgesetz wählen und sind - sofern volljährig -
wählbar und wahlberechtigt für den betriebsrat. Der Bremer Bundesvorsitzende
des Reichsbundes Dr. Walter Franke will den Vertrag mit dem Geschäftsführer
gegen den Willen der Belegschaft und der Auszubildenden nicht verlängern.
Als neuer Geschäftsführer wird Eberhard Muras aus Bremen berufen.
1991
Das Landesarbeitsgericht bestätigt die Arbeitnehmereigenschaft der Auszubildenden nach dem Betriebsverfassungsgesetz.
1996
Februar: Das BAG bestätigt das Urteil des LAG zur Arbeitnehmereigenschaft der
Auszubildenden im Berufsbildungswerk
- Aufhebung des Arbeitnehmerstatus durch das Bundesarbeitsgericht
- Neuer Geschäftsführer wird Gert Meyer-Rockstedt
1999
Nach der Umbenennung des Reichsbund der Kriegs- und Wehrdienstopfer,
Behinderten, Sozialrentner und Hinterbliebenen in Sozialverband Deutschland wird
das Reichsbund Berufsbildungswerk umbenannt in Berufsbildungswerk Bremen
2015
Torben Möller wird neuer Geschäftsführer
2017
92 Azubis bereiten sich auf Abschlussprüfung vor (WR 7.6.)
230 Mitarbeiter für 500 junge Leute/Fitmacher für den Arbeitsmarkt (StK 10.7.)
2018
Gute Vermittlungsquote; Schwedische Delegation zu Besuch (WR 27.5.)
40 Jahre Berufsbildungswerk: Bremens größter Ausbildungsbetrieb (StK 6.9., WR
16.9.)
2019
Geschäftsführung verklagt Betriebsrat wegen Bekanntgabe der Anmietung einer
VIP-Loge (WK 19.9.)
Gericht weist Klage zurück (WK 20.9.)
Berufsbildungswerk gibt Loge auf (WK 23.10.)