Krüger, Maria, geb. Fraedrich, gesch. Bücking Sozialarbeiterin,
Politikerin, *17.10.1907 Gotha, 17.1.1987 Bremen. Maria K. war die
Tochter des Pastors Gustav Fraedrich (1918-48 in Horn).
Sie wurde von ihrem Vater spartanisch-preußisch erzogen: "Wir
bekamen zum Beispiel zur Schule ein trockenes Brot und einen Apfel.
Aus. Genügt." Ihren Traumberuf als Ärztin konnte sie auf
Grund der sonst nicht "stockreaktionären" Vorbehalte ihres
Vaters nicht erlernen; sie wurde Kindergärtnerin und war im
Betriebskindergarten der Bremer Jutespinnerei tätig. In ihrer
Jugendzeit lernte sie in den Lesestunden im Horner Pfarrhaus Karl
Karstens kennen, der von Pastor Fraedrich konfirmiert wurde. 1919 lernte sie
hier auch ihren ersten Mann, den Jurastudenten
und Kommunisten Klaus Bücking kennen.
Durch ihn kam sie zur Roten Hilfe;
1931 wurde sie Mitglied der KPD. Sie war in der Lese- und Bastelstube
des Frauenerwerbs- und Ausbildungsvereins tätig. Ihr Mann
wurde 1933 verhaftet, sie selbst musste ihren Beruf
aufgeben. Sie eröffnete eine Leihbücherei im Hafen.
1936 wurde ihr Mann erneut verhaftet und
zu 8 Jahren Zuchthaus verurteilt. 1942 wurde Maria Krüger selbst verhaftet und erhielt 1
Jahr Zuchthaus; ihre Strafe verbüßte sie in Hamburg-Fuhlsbüttel.
Die Ehe mit ihrem Mann zerbrach, wahrscheinlich aus politischen Gründen.
1943 heiratete Maria Bücking den Kommunisten Werner Krüger. Nach dem
Kriege war sie überzeugte und aktive Kommunistin. Beruflich war sie
als Sozialhelferin 27 Jahre an der Sonderschule am Nonnenberg in
Oslebshausen mit viel Engagement tätig. Bekannt wurde sie aber vor
allem durch ihre politische Tätigkeit. Sie war Gründungsmitglied der
VVN und der GEW, war Mitglied der Internationalen Frauenliga für
Frieden und Freiheit und arbeitete seit 1946 im Frauenausschuss mit.
Im Demokratischen Frauenbund Deutschlands führte Maria Krüger bis zu
dessen Verbot Schulungsveranstaltungen durch. 1951-59 war sie
Abgeordnete der Bürgerschaft und 1968 Mitbegründerin der DKP
in Bremen; sie gehörte bis zu ihrem Tode dem Bezirksvorstand an.. |
Schwarzwälder: Das große Bremen-Lexikon, Horst Adamietz |
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