Emil
Theil
(23.7.1872-27.12.1968,
Bürgerschaftsabgeordneter, Senator, Auf der Wachsbleiche 2)
Theil
wurde am 23. Juli 1892 in Leipzig geboren. Er schloss sich bereits als
Eisendreherlehrling der sozialistischen Bewegung an. Nach dem ersten
Weltkrieg wurde er in Kiel Stadtverordneter. 1920 kam Theil als Geschäftsführer
des Metallarbeiterverbandes nach Bremen. Ein Jahr später zog er als
Abgeordneter in die Bürgerschaft ein, der er bis 1933 angehörte. Mit
der Machtübernahme Hitlers begann für Theil die Zeit der
Inhaftierungen und Verfolgungen. Zunächst ins
Konzentrationslager Mißler eingeliefert, wurde er 1935 nach
einem Prozess ins Gefängnis und für zwei Jahre in die Konzentrationslager
Sachsenhausen und Dachau gebracht. Die letzte Inhaftierung erfolgte
nach dem Attentat vom 20. Juli 1944.
Nach dem Zusammenbruch stellte Theil sich sofort für den Wiederaufbau
zur Verfügung. Die Militärregierung ernannte ihn zum Senator für
das Bauwesen. Vom Juli 1945 bis zum Ende des Jahres 1955 leitete Theil das
Senatsressort für das Bauwesen. Als Bausenator erwarb er sich große
Verdienste um die Neugestaltung der Hansestadt, die, als Theil Senator
wurde, zu 60 Prozent zerstört war. Theil
wurde dreimal in die Bürgerschaft und in den Senat gewählt: 1946,
1947 und 1951. Stets übertrug der Senat ihm das Bauressort.
Auch nach seinem Ausscheiden aus dem Senat blieb Theil seinem aktiven
Wesen gemäß unermüdlich tätig. Bis zur Neuwahl 1961 gehörte er für
den verstorbenen Bremerhavener Bundestagsabgeordneten Philipp Wehr dem
Bundestag an. Er wirkte ferner in zahlreichen ehrenamtlichen
Funktionen in gemeinnützigen Gesellschaften und Organisationen.
Zeitungsbericht
aus der Ostbremer Rundschau |