Tewes, Rudolf
geb.: 3.9.1879 Bremen, gest.:
2.6.1965 Bremen

Maler, Sohn eines angesehenen Kaufmanns und Konsuls, studierte an der Münchener Akademie, war nach 1904 längere Zeit in Paris, Italien und Spanien, 1914 wieder in Spanien und unternahm Reisen nach Italien und Südamerika. 1919-27 hielt er sich wieder in Paris auf und wurde dann in Berlin ansässig. Er war Mitglied der Berliner Secession.
Besonders intensiv setzte sich  Rudolf Tewes mit Van Goghs Gemälden auseinander. Tewes gehörte mit Marga Berck Alfred Heymel zur Vereinigung "Die goldene Wolke".
Sein Selbstbildnis von 1906, das erstmals in der Berliner Secession ausgestellt wurde, und der Blühende Obstgarten von 1907 zeugen deutlich vom Einfluss Van Goghs. Die Parallelen in Farbwahl, Pinselführung  und Bildgegenstand führten dazu, dass 1910 eine gemeinsame Präsentation von 20 Tewes-Bilder mit sieben Gemälden Van Goghs in der Kunsthalle Bremen stattfand. Tewes, der kein Maler werden und zunächst Jura studieren sollte, berichtete der "Goldenen Wolke" über die Auswirkungen der Ausstellungen auf sein Vaterhaus: "drei Tage lang sei der alte Tewes nicht zur Börse gegangen, weil ihn vielleicht seine Freunde als Vater eines so entarteten Sohnes nicht grüßen oder ihm in stillem Beileid verständnisvoll die Hand drücken würden" (40) 
1913 erwarb die Kunsthalle Bremen das Selbstbildnis Tewes als Geschenk des Galerievereins. (43)
1939 zog er nach Bremen und hatte sein Atelier
nach dem Kriege
in der Horner Heerstraße Nr. 7. Er malte vor allem Porträts, Landschaften und Blumen. 1949 erhielt er den Professorentitel.
(Selbstportrait 1906).
Im Jahre 2000 widmete die Bremer Kunsthalle dem Maler unter dem Titel: "Rudolf Tewes - Ein Maler im Banne des Spätimpressionismus" eine Sonderausstellung.

Anzeige in der Weserzeitung von 1910
Schwarzwälder, Das große Bremen-Lexikon,
Pressemitteilung der Senatskanzlei vom 06.09.02 „Van Gogh und Bremen – Die Rezeption bis 1914“
DRUCKEN   |   FENSTER SCHLIESSEN