Walter
Magnus van Perlstein geb.
12.3.1901 in Köln am Rhein Walter
van Perlstein wurde in
als
Sohn eines Kaufmanns in
Köln
geboren. Er
besucht das Gymnasium und macht 1919 Abitur.
Durch
den Tod seines Vaters fehlt ihm das Geld
um Germanistik
zu studieren. W. Perlstein begann eine kaufmännische Lehre in einer Lack- und
Farbenfabrik. Nebenbei besuchte er Abendvorlesungen an der Kölner Universität
und am theaterwissenschaftlichen Institut. Am Kölner
Schauspielhauses nahm er Privatstunden, wurde Schauspieler und wurde als Hilfsregisseur und Spielleiter tätig.
Außer in Köln und Aachen wurde er in Graz und
Düsseldorf tätig und ging auf Tourneen in Belgien und Holland. Walter van Perlstein
genoss
als
Schauspieler und Dramaturg,
nicht nur bei den Künstlerinnen und Künstlern,
großes Ansehen. Sein Engagement war gekennzeichnet
durch eine aktive Mitarbeit in der Bühnengenossenschaft (Gewerkschaft).
Auch wegen seiner politischen Tätigkeit war er oftmals arbeitslos. Da
er kein festes Engagement mehr hat
kam Walter van Perlstein
1931
nach
Bremen (seine Frau stammte aus Bremen), . Ab 1932
war er arbeitslos. Er machte die Bekanntschaft kommunistischer Kreise
und wurde auf kulturpolitischem Gebiet in der Bremer Arbeiterbewegung tätig
und
inszenierte
verschiedene Aufführungen . Vom
30.4.1933 bis 17.5.1933 wurde er im KZ Mißler inhaftiert, wo er zu
Erdarbeiten herangezogen und misshandelt wurde. Nach
seiner Entlassung hatte er weiterhin keine Arbeit, eine Umschulung wurde abgelehnt.
Seit dem 1.4.1933 bezog er Arbeitslosenunterstützung in Höhe von 9,60
RM
wöchentlich. 1935 - 1936 war er Provisionsreisender für eine
Radio-Firma. Seine erste 1929 geschlossene Ehe mit Paula Knoche litt unter dieser Entwicklung;
1935
wurde die Ehe geschieden. 1936
heiratete Walter van Perlstein erneut;
Gerda Hillmann, genannt Weißbraun,
seine zweite Frau war
im bremischen Staatsdienst tätig, hatte aber auf Grund des
Berufsbeamtengesetzes ihre Stelle verloren; sie arbeitete in derselben
Radio-Firma wie Perlstein. Durch
seine zweite Frau wurde Walter van Perlstein auch mit Gruppen bekannt, die sich
mit dem Zionismus beschäftigen. In seinem Lebenslauf schrieb
er: "Ich war bereit, mich aktiv an dem Neuaufbau einer Heimat zu
beteiligen und bereitete mich mit meiner Frau bereits vor, einen neuen
Wirkungskreis zu suchen. Mein Bruder (Oskar, später als Buchhalter in
einem Kibbuz lebend) und die Verwandten meiner Frau in Palästina wollen
uns dabei behilflich sein.“ Bis zu seiner Verhaftung übte er in Zusammenarbeit mit Konrad Blenkle eine umfangreiche Widerstandstätigkeit aus, u. A. organisierte er auf einer Parzelle im Blockland eine illegale Maifeier. 1936
stellte er ein Flugblatt her. Am 2.9.1936 wurde er verhaftet und am
18.2.1938 im Prozess gegen Lührs u. A. vom OLG Hamburg wegen
Vorbereitung zum Hochverrat zu 5 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren
Ehrverlust verurteilt. Seine Akte zeigte das berüchtigte "T"
-Rückkehr unerwünscht! Im bremischen Zuchthaus für Männer in Oslebshausen verbüßte
er
die Untersuchungs- und die Strafhaft. Nach der Strafverbüßung (4.9.1941) wurde er ins
Polizeigefängnis überführt und von dort ins KZ Mauthausen verbracht. Dort
ist er "am 6.12.1941 um 15:00 Uhr verstorben. Todesursache: Auf der
Flucht erschossen." (Comite International de la Croix-Rouge;
Totenbuch des KL Mauthausen) Nach
dem Kriege wurden seine Erben wie folgt entschädigt: Im Jahre 2006 wurde an seiner letzen Wohnadresse im Brahmkamp der erste "Stolperstein" in Horn-Lehe verlegt.
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Informationen Entschädigungsakte im
Staatsarchiv Bremen Antifaschistischer Widerstand in Bremen 1933-1945 |
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