Rudolf Bergfeld
1883-1943 Gartenarchitekt

Horner Heerstraße 23 (1914)
Tietjenstr. 97 (Haus zur Kastanie)
Riensberger Str. (Nr. ?) (Hartz-Bentrup: private Gärten in Bremen)

Wohnhaus in der Riensberger Str.

Neben Christian Roselius und Friedrich Gildemeister ist Rudolf Bergfeld einer der bekanntesten Gartenarchitekten Bremens. Drei Jahre arbeitete er bei Roselius, ehe er sich 1911 als Gartenarchitekt selbstständig machte. Es wird über seine Gärten berichtet, er selbst veröffentlicht zahlreiche Artikel mit eigenen Zeichnungen - jedoch blieb offenbar kein von ihm geschaffener Garten länger erhalten. In Bremen ist nur sein eigenes Grundstück in Horn (Riensbergerstr. Nr. ?) bekannt, in dem er lebte und arbeitete.

Bergfelds Gärten lassen erkennen, dass er das pure rechteckige Raster für Flächen gern verließ und auch mit ovalen und runden Formen arbeitete, zum Beispiel für Rasenflächen und Rosengärten. Auch stimmte er seine Planung betont auf Niveauunterschiede im Gelände ab.

Er schuf damit in hohem Maße stilisierte Räume. Fotos und Zeichnungen zeigen üppig umrankte Bögen über Gartenwegen, Laubengänge, buchseingefasste Beete, Hecken und Laubwände mit hohen Bogenfenstern. Für diese zu Formen gezogenen und geschnittenen Gehölze wurden verschiedene Taxusarten, Hainbuche, Liguster, Buchs und Kletterrosen verwendet.

Auffallend sind schlanke Säulengehölze, wie Ausrufezeichen positioniert, oft als Gruppe gepflanzt. Ins Auge fallen weiter ausgesprochen kunstvoll geschnittene Lauben, die im wahrsten Sinn des Wortes aus Laub über einem Lattengerüst gebildet sind.

Vermutlich war die Laube dann ein sehr beliebtes Plätzchen. Deshalb waren wohl früher in der Nachbarschaft des Bergfeld-Grundstücks in jedem Garten Lauben herangezogen, an die sich ältere Anwohner noch erinnern.

Erkennbar sind auch Zäune aus Maschendraht, die einen Bergfeld-Garten umgeben, ohne ausdrücklich abschirmende Pflanzungen an den Grenzen. Dadurch blieb der Blick über benachbarte Gärten hinweg erhalten, wie es früher in ländlichen Bereichen selbstverständlich war. So wird Weite im häuslichen Umfeld erlebbar, selbst wenn der eigene Garten nur klein ist.

In verschiedenen Veröffentlichungen setzte sich Bergfeld explizit mit dem Thema natürliche Formen und/oder architektonische, künstliche Formen in Gärten" auseinander, das in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts für die Gartenwelt wiederum in aller Breite aktuell wurde. So schreibt er 1923 in einem Artikel mit dem Titel Naturformgarten": Wie auf anderen Gebieten künstlerischen Schaffens, so bilden auch in der Gartengestaltung Naturform und Kulturform keine feindlichen Gegensätze, sondern sind berufen, sich gegenseitig zu ergänzen und zu steigern. Diese Feststellung setzte Bergfeld in seinen Gärten um und brachte die Eigenart beider Stile miteinander verbunden zum Ausdruck.

Bergfeld war Mitglied des Deutschen Werkbundes.

nach Barbara Hartz-Bentrup: Private Gärten in Bremen, Schünemann 2006
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